Ralf Wagner
[1.6. 2004]

Noch ein Soli-Arbeitstag
zu: "CDU-Vize fordert einen Tag unbezahlte Arbeit" Berliner Morgenpost vom 30. Mai 2004
» http://morgenpost.berlin1.de/archiv2004/040530/wirtschaft/story681251.html

Was für ein genialer Vorschlag, Herr Böhr! Einen Tag unentgeltlich arbeiten, um ein "Zeichen für Aufbruch und Beschäftigung" zu setzten. Gerade habe ich meine Steuererklärung fertiggestellt und dabei festgestellt, daß schon heute weit mehr als die Hälfe meiner Arbeitstage solche Solidaritätstage sind. Immer wieder haben Leute wie Sie mit wohlklingenden Worten Zeichen für irgendetwas gesetzt und dabei immer nur Steuern und Lohnnebenkosten erhöht. Und heute, wo es außer ein paar hartgesottenen Altgewerkschaftern allen klar wird, daß die enormen Arbeitskosten (Deutschland durchschnittlich 28 Euro/Stunde, Estland 2,60) der Jobkiller Nummer eins sind und die Politik wohl weder bereit noch in der Lage ist, die Lohnnebenkosten entscheidend zu senken, sollen abermals diejenigen, die das alles mit ihrer Arbeit finanzieren, verzichten. Wenn Ihnen, Herr Böhr, wirklich nichts besseres einfällt, sollten Sie selbt ein Zeichen setzten: Mit 365 Solidaritätstagen im Jahr, an denen man nichts von Ihnen zu hören bekommt.
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http://morgenpost.berlin1.de/archiv2004/040605/politik/story682357.html

 

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