Musterlösungen 2
  Ralf Wagner Kontrollfragen Volkswirtschaftslehre © 1996-2002
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    Einführung in die Volkswirtschaftslehre
    Musterlösungen: 2. Marktgleichgewicht
2-1   Wesentliche Voraussetzungen für den Modellmarkt sind die freie (polypolistische) Konkurrenz, die volle Markttransparenz, der Verzicht auf eine räumliche Darstellung (Punktmarkt) sowie die Betrachtung jeweils zu einem Zeitpunkt. Weiterhin wird ein durchschnittliches Marktverhalten unterstellt, d.h. von persönlichen Präferenzen abstrahiert. [Vergleich mit Aufgabe]
2-2   Unter dem Marktgleichgewicht versteht man die Übereinstimmung von Angebot und Nachfrage nach Preis und Menge (Gleichgewichtspunkt). Im Marktgleichgewicht entsteht der Marktpreis, zu dem Handel stattfindet. (siehe weiter auch 8.) [Vergleich mit Aufgabe]
2-3   Die Sättigungsmenge bezeichnet die Nachfragemenge, die dann "abgesetzt" werden kann, wenn der Marktpreis auf 0 gefallen ist. Jeder, der nach das Produkt wünscht, bekommt es dann auch. [Vergleich mit Aufgabe]
2-4   Die Produzentenrente (Differenz zwischen dem Marktpreis und den individuellen Preisvorstellungen der Anbieter) stellt einen zusätzlichen Gewinn für das Unternehmen dar. Dadurch regt sie produktive Unternehmen zur Ausweitung ihres Angebots an, weniger kostengünstige Unternehmen werden zur Kostensenkung gezwungen. Im Ergebnis beider sinkt der Marktpreis c.p., die umgesetzte Menge auf dem Markt erhöht sich und mehr Verbraucher sind in der Lage, sich dieses Gut zu kaufen. Weiterhin zieht eine hohe Produzentenrente Kapital an und lenkt damit die (Neu-) Kombination der Produktionsfaktoren, Allokation genannt. Da sich die Produzentenrente damit selbst entgegenwirkt, initiert sie außerdem Innovationen, um wieder zusätzlichen Gewinn für die Unternehmen zu ermöglichen. [Vergleich mit Aufgabe]
2-5   Durch einen Mindestpreis (Festlegung über dem Marktpreis, z.B. ursprüngliche EU-Agrarpreise) wird die angebotene Menge vergrößert, die nachgefragte hingegen verringert. Dadurch entsteht ein Angebots-Überschuß bzw. eine Nachfrage-Lücke. Dieser höhere Preis wird in der Regel durch Intervention, z.B. Aufkaufgarantie nach dem Preis, erreicht. Die entstehenden Überschüsse müssen dann durch Folgeinterventionen beseitigt werden (z.B. Vernichtung). Ausgangspunkt und Motiv für die Etablierung eines Mindestpreises ist in der Regel der Schutz bzw. die Förderung der Anbieter. Wie die meisten Marktinterventionen ist auch der Mindestpreis wegen der hohen Kosten und der nicht gewollten Folgen umstritten. [Vergleich mit Aufgabe]
2-6   Die Umsatzsteuer, traditionell Mehrwertsteuer, wird deshalb als marktfonform da sie mit ihren Wirkungen den Marktmechanismus nicht ausschaltet (wie Mindest-, Fest- oder Höchstpreise) sondern durch Aufschlag auf die Preisvorstellungen aller Anbieter unter Nutzung des Marktmechanismus "nur" zu einem neuen Gleichgewicht führt. [Vergleich mit Aufgabe]
2-7   Unter Mengenanpassung versteht man, daß bei freier Konkurrenz weder Anbieter und Nachfrager den Preis bestimmen können und damit direkt nur durch die Änderung ihrer Mengenvorstellungen auf einen sich ändernden Marktpreis reagieren. [Vergleich mit Aufgabe]
2-8   Anbieter, deren Preisvorstellungen (Stückkosten) über dem Marktpreis liegen und Nachfrager, der Preisvorstellungen (Zahlungsbereitschaften) unter dem Marktpreis liegen, werden durch diesen ausgeschlossen. [Vergleich mit Aufgabe]
2-9   In einem Preis-Mengen-Diagramm gibt es eine positive Abhängigkeit der Menge vom Preis, d.h. je höher der Preis, desto größer die angebotene Menge und umgekehrt. Der Grad des Zusammenhanges (Anstieg der Angebotskurve) wird durch die Elastizität des Angebots bestimmt. [Vergleich mit Aufgabe]
2-10  
a) Der Marktpreis liegt bei 3 Geldeinheiten pro Stück, der Umsatz bei 5 Mengeneinheiten. [Vergleich mit Aufgabe]
b) Bei der Festlegung auf einen Preis von 4 Geldeinheiten pro Stück, also einer Geldeinheit über dem Marktpreis, würde es sich um einen Mindestpreis handeln. Die Folgen eines solchen Eingriffs sind unter (5.) beschrieben. [Vergleich mit Aufgabe]
     
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