Ralf Wagner
[6.2. 08]
Die Linkspartei gehört in die Parlamente - um sich mit ihr auseinaderzusetzen
Was ist denn
eigentlich schlimm daran, daß die Linkspartei in weitere
Parlamente einzieht außer das es vielleicht die
Strategien der anderen Parteien samt Karriereplänen
durcheinander bringt? Wenn so viele Wähler hinter dieser Partei
stehen, ist es für die Demokratie doch allemal besser, wenn sie
sich im Parlament wiederfinden anstatt draußen zu bleiben.
Und wer die Linkspartei für so gefährlich hält, muß sich mit
ihren Aussagen auseinandersetzen und sollte sie nicht wie Herr
Beck oder andere selbst ernannte Arbeiterführer auch
noch übernehmen. Doch genau diese Auseinandersetzung können SPD
und auch CDU schon lange nicht mehr führen. In Sachen
wirtschaftlicher Wirklichkeitsverweigerung, volkspädagogischem
Sendungsbewußtsein, Staatsglaube und Umverteilungswahn vergrößern
sich die Schnittmengen mit den Linken nahezu täglich und
schaffen bei den Wählern gerade erst jene Erwartungshaltungen,
denen die Parteien dann hinterherlaufen zu müssen vorgeben.
Aber auch der Souverän, genannt der Wähler, muß
sich die Frage nach seiner Befindlichkeit ernsthaft gefallen
lassen. Er hat sich mehrheitlich für den Ausstieg aus der
Atomenergie und aus der Kohleverstromung entschieden
obwohl ein Blick in die hessische Energiebilanz zeigt, daß da
sonst fast nichts zu Verfügung steht. Er hat für einen flächendeckenden
Mindestlohn gestimmt und sich sicher dabei wohl gesagt, daß
es für viele besser sei, keinen Job zu haben, als einen, der
nicht sozial korrekt ist und es besser sei, den Betroffenen den
Weg in die Arbeitslosigkeit gleich vorzuschreiben. Er hat sich für
den schnellen Selbstbetrug in der Bildung nach rheinland-pfälzischem
Vorbild entschieden. Wenn der Hauptschulabschluß ein Problem
ist, wird er eben abgeschafft und alle erhalten einen
Realschulabschluß garantiert und notfalls zu den
Konditionen einen alten Hauptschulabschlusses.
Wollte er das wirklich? Wenn ja, dann hat Hessen wirklich ein
Problem.
Lesen Sie dazu
auch ältere Beiträge:
Die neue Linkspartei - ein Spiegel für das
Land (II) [25.7. 2005]
Die neue Linkspartei - ein Spiegel für das
Land (I) [24.7. 2005]
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