Musterlösungen 10
  Ralf Wagner Kontrollfragen Volkswirtschaftslehre © 1996-2002
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    Einführung in die Volkswirtschaftslehre
    Musterlösungen: 10. Offene Volkswirtschaften
10-1   Unter dem komparativen (Kosten-) Vorteil versteht man die Ursache des Außenhandels, welche weniger auf Kostenunterschiede zwischen den Ländern als auf die Produktivitätsunterschiede zwischen den Bereichen eines Landes abhebt. Länder, in denen eine (meist führende) Branche einen raschen Produktivitätsvorsprung und hohes Wachstum erreicht, entzieht anderen Bereichen über die Marktallokation die Produktionsfaktoren, wodurch die Güter dieser Zweige aus dem Ausland zugekauft werden. Dies geschieht obwohl sie möglicherweise im eigenen Land preiswerter hergestellt werden könnten (Eine Verknappung würde ebenfalls zu höheren Preisen führen.) Dies wiederum führt in den Branchen und Ländern des Zukaufs zu verstärktem Wachstum und steigender Produktivität. In der Summe gewinnen durch den Außenhandel beide Volkswirtschaften. (komparative Vorteil nach -> Ricardo bzw. Heckscher-Ohlin, komparativer Vorteil = gesteigerter Vorteil) [Vergleich mit Aufgabe]
10-2   Die Zahlungsbilanz ist ein Bilanzsystem, welchen in Deutschland in Verantwortung der Deutschen Bundesbank erstellt wird. Grundlage bildet die Handels- und Dienstleistungsbilanz, die zusammen mit der Übertragungsbilanz zur Leistungsbilanz zusammengefaßt werden. Da exportüberschüssige Volkswirtschaften i.d.R. dadurch auch kapitalüberschüssig werden, wird die Kapitalbilanz im Soll und Haben verkehrt "gegengebucht" und erweitert um die Gold- und Devisenbilanz zur Zahlungsbilanz zusammengefaßt. Die Gold- und Devisenbilanz wird auch als Nettoposition der Bundesbank bezeichnet, da sie gleichsam als Saldo Leistungs- und Kapitalbilanz ausgleicht. [Vergleich mit Aufgabe]
10-3   Derzeit wird der Status der Europäischen Union als "supranationale Organisation" , d.h. einer übernationalen Organisation (mit erheblichen Kompetenzabtretungen der Mitgliedsländer) bezeichnet. [Vergleich mit Aufgabe]
10-4   Als Grundfreiheiten des (seit 1993 ausgerufenen) Europäischen Binnenmarktes gelten die (1) Grundfreiheit des Warenverkehrs, (2) die des Dienstleistungsverkehrs, (3) die des Kapitalverkehrs und (4) die des Personenverkehrs. [Vergleich mit Aufgabe]
10-5   Seit der Veröffentlichung des ersten Berichtes an den Club of Rome "Die Grenzen des Wachstums" 1972 gelten als globale Problem vor allem Umweltzerstörung, ungezügelter Ressourcenverbrauch, Überbevölkerung, kriegerisches Austragen von Konflikten. Der Begriff Globalisierung ist weit weniger unumstritten definiert, beinhaltet aber vor allem eine vor allem durch die rapide Verbesserung der Informationstechnologien hervorgerufene Verschmelzung der Märkte zu Weltmärkten und die dramatische Verkürzung der Informations- und Entscheidungszeiten. [Vergleich mit Aufgabe]
10-6   Die Europäische Union hat ihre Wurzeln in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957), der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, Montanunion, 1952) sowie der Europäischen Atomenergievereinigung Euratom (1957). [Vergleich mit Aufgabe]
10-7   Unter Protektionimus versteht man den (vermeintlichen) Schutz der einheimischen Produktion gegen die Konkurrenz des Auslandes durch Maßnahmen der Außenhandelspolitik wie z.B. durch Schutzzölle, Einfuhrkontingente. [Vergleich mit Aufgabe]
10-8   Die Welthandelsorganisation (World Trade Organisation, WTO) löste 1995 als UN-Sonderorganisation, Sitz: Genf, das GATT ab und betreut das Allgemeine Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen (GATS) und das Rahmenabkommen über den Schutz geistiger Eigentumsrechte (TRIPS). Ihr Vorläufer, das GATT (Allg. Zoll- und Handelsabkommen) wurde am trat am 1948 in Kraft. Es war ein Abkommen zur Durchsetzung einer weltweiten handelspolitischen Ordnung. Die Anzahl der Vertragsparteien erhöhte sich von den 23 Gründungs-Mitglieder auf (1994) 123 Mgl. Hauptziel des GATT war es, durch Senkung der Zölle und Abbau sonstiger Außenhandelsbeschränkungen den Welthandel zu fördern. Dies geschah, indem allen Handelspartnern eines Landes gleichermaßen Zollvergünstigungen gewährt wurden (Meistbegünstigung) und erlaubte Ausnahmen vom Verbot mengenmäßiger Beschränkungen auf alle Partner Anwendung fanden (Nichtdiskriminierung). [Vergleich mit Aufgabe]
10-9   Ein Wechselkurs ist der Preis einer Währung, ausgedrückt in einer andere. Als Einflußfaktoren gelten, die Kaufkraftverhältnisse, die Zinsverhältnisse, die Außenhandelsüberschüsse bzw. -defizite sowie die Spekulation. [Vergleich mit Aufgabe]
10-10   Als Dumping bezeichnet man das Unterbieten des Preises eines ausländischen Wettbewerbers durch den Verkauf von Waren unter ihren Herstellungskosten, meist durch staatliche Förderung. Nach dem -> GATT (sh. 10-8) nicht zulässig [Vergleich mit Aufgabe]
     
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